SMART-CITIES-TAG | 21.Juli 2016

Mit dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) als Partner und
gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus unterschiedlichsten Themenfeldern wird auch 2016
wieder der "Innovationsmotor Stadt" einen Tag lang ins Zentrum der Diskussion gestellt.

2015 geschah dies in folgendem Programm-Rahmen:

In der Folge findet Ihr einige fotografische Eindrücke und die Bilder zu den Kurzinputs des Tages.

Kurz-Inputs

Johannes Bockstefl: Smart Cities in Österreich 2010-2015

Johannes Bockstefl präsentiert anhand einiger Beispiele, welche Erkenntnisse und Projekte die Smart Cities Initiative des Klimafonds des bmvit bisher brachte. Dabei trägt er verschiedene kleine Bausteine zusammen – vom Mobilitätsknoten der Smart City Graz, zum intelligenten Wasserboiler bis hin zum Thema Governance.

Doris Österreicher: Sanierung unter Smart City – alte Strukturen neu denken

Doris Österreicher bespricht die Herausforderung, aus alten Strukturen die Stadt der Zukunft zu schaffen. Nachverdichtung, intelligente Vorfertigung, Eigentumsstrukturen und die Integration von erneuerbarer Energie wurden dabei als wichtige Punkte identifiziert.

Robert Hinterberger: Kundennutzen von "smarten" IKT-Lösungen am Beispiel von ICT4SmartHeating

Viele Staaten und Städte definieren das Thema Smart Cities über Informations- und Kommunikationstechnologie-Lösungen. Hinterberger wirft einen Blick auf den Kundennutzen von IKT in Haushalten und identifiziert den Wärmeverbrauch dabei als wichtigen Bereich, der eine Kostenreduktion auch für sozial Schwächere bedeuten könnte. Für die Stadt Graz prüft Hinterberger ein IKT-System als Teil einer Strategie, um die Wärmeversorgung auch in Zukunft zu sichern.

Hans Schnitzer: Smart Cities and the Factory of Tomorrow

Hans Schnitzer überlegt am Beispiel Reininghaus in Graz, was die Reindustrialisierung als wirtschaftliches Ziel der EU für die Smart City bedeuten könnte. Synergieeffekte wie gemeinsamer Grünraum oder Verkehrslösungen stehen dabei Problemen wie Geruchsentwicklung und Emissionen gegenüber. In einem zweiten Projekt untersucht er, wie eine Kläranlage als Energieschwamm agieren kann.

Dietmar Kanatschnig: Smart Rebound - Präventives Reboundmanagement für Smart Cities Projekte

Viele technische Projekte können nicht ihre angestrebte Wirkung entfalten, weil Reboundeffekte in der Planung nicht mitgedacht werden. Die Smart City als Beitrag zur Unterstützung nachhaltiger Entwicklung sollte solchen Reboundeffekten Aufmerksamkeit schenken. Nicht die Technologie alleine ist zu betrachten, sondern ein Technologiesystem, das auch Wirtschaft, Gesellschaft, Staat und Ökologie einbezieht. Um Soziales und Gesellschaftliches in den Smart Cities in den Fokus zu bringen, möchte Kanatschnig ein eigenes Konsortium in Österreich bilden.

Gerfried Koch: Smart ist bunt in der Kommune

Das seit 18 Monaten leerstehende Areal der Martinek-Kaserne in Baden verfügt über großes Potential zur smarten Stadtentwicklung. Einige Projekte gingen der Idee bereits voraus: Die Quartiersentwicklung in den Spitalsgärten, Car-Sharing für Pendler oder Bürgerbeteiligung bei der Energieversorgung wurden bereits umgesetzt. Nun will Koch die ehemalige Kaserne in diese Entwicklung miteinbinden.

Andrea Kessler: Die Vienna Harvest Map

Das Team aus Architekten und Designern ist auf der Suche nach Materialien, die nicht Müll werden sollen. Industrieverschnitt, Abbruchgebäude und das Kulissenlager des Bundestheaters sollen für Re-design und Re-use nutzbar gemacht werden. Nach dem Vorbild der niederländischen "oogstkaart" will Kessler mit ihren Kollegen eine Plattform schaffen, die abfallendes Material von Betrieben für die Weiterverarbeitung durch Designer und Architekten anbietet.

Barbara Hammerl: Lessons learned in der kooperativen Stadtentwicklung

Barbara Hammerl erzählt von ihren Erfahrungen mit Living Lab-Prinzipien aus dem StadtLABORGraz. Bei Innovation geht es für Hammerl stark um Inspiration und Kreativität – daher sollten auch Stadtteilaktivisten, Kreativ- und Kulturschaffende als Akteure eingebunden werden. Stadtentwicklung hat auch die "Licence to disturb", bestehende Systeme und Handlungsweisen dürfen gestört und unterbrochen werden. Auch Actionresearch soll als Werkzeug genutzt werden, um neues Wissen zu generieren. Zuletzt soll auch das Testen und Ausprobieren Platz bekommen.

Theresia Vogel: Transformation der Stadt: Innovationen – Energiezukunft – Soziales

In einer Mindmapping-Session arbeitet Theresia Vogel auf, für wen die Stadt der Zukunft gebaut wird und wer bisher davon ausgeschlossen bleibt.  Das Fazit: Sozial schwachen Gruppen, Migranten und älteren Personen fehlen Geld und Möglichkeiten, an der neuen Stadtentwicklung zu partizipieren. Auf der anderen Seite steht die "Nespresso-Kaste", die kein Interesse am Thema Umgang mit Ressourcen zeigt, aber finanziell die Möglichkeit dazu hätte. Wie man beide Gruppen ins Boot holen könnte, darüber wird nun verstärkt nachgedacht.

Ernst Rainer: Urbaner Raum und urbanes Wohnen – Fokus Mensch

Für Rainer ist der öffentliche Raum das Herz einer Stadt. Mit Stadtentwicklung auf Augenhöhe, attraktiven Erdgeschosszonen, Fußgängerfreundlichkeit, hoher Aufenthaltsqualität und kurzen Wegen will er diesen Platz smart gestalten. Der öffentliche Raum unterstützt die nachhaltige Nachbarschaft, gleichzeitig sollen die Grundprinzipien des öffentlichen Raums in der Stadtplanung der Zukunft nicht verloren gehen.

Christina Steininger: Nachverdichtung in der Stadt mit Bürgerbeteiligung

Am Beispiel Eichhof in Innsbruck zeichnet Steininger die Schaffung von neuem Wohnraum in bestehenden Strukturen nach. Einige Menschen leben in dem Wohnbau aus den 1940er-Jahren seit Geburt an, andere finden hier günstigen Wohnraum auf großer Fläche – gemeinsam mit ihnen denkt nonconform über eine Umgestaltung nach, bei der Wohnraum entsteht und die BewohnerInnen gleichzeitig besser leben können.

Ina Homeier: Smart City Snap Shots

Homeier zeigt die Highlights aus ihrer vierjährigen Beschäftigung mit Smart Cities. Dazu verwendet sie Bilder zweier Cartoonisten, die sie begleitet haben, Michael Pammesberger und Bas Köhler. Sie spricht zum Beispiel von Partizipationsprozessen, von der Entwicklung der Rahmenstrategie der Smart City Wien, der Angst vor Technologie und der Implementierung von Maßnahmen.

Hans-Günther Schwarz: Was ist eine Smart City?

Wie kommuniziert man die Smart City? Schwarz beantwortet diese Frage aus Sicht des Nutzers: Eine Smart City ist das, was das Leben einfacher macht. Das bmvit überlegt, worin der konkrete Nutzen der Forschung für Anwenderinnen und Anwender besteht, um die Ergebnisse zur Smart City auf Augenhöhe zu kommunizieren.

Michael Cerveny – Verändert die Erneuerbare Energierevolution das Stadt-Land-Verhältnis?

Cerveny zeigt eine Entwicklung, die das Land betrifft – aber nicht nur das Land.
Das Niedrigenergie-Einfamilienhaus mit Batteriespeicher könnte Suburbia für viele Menschen wieder attraktiver gestalten. Von Energiekrisen wären Menschen am Land und in Vorstädten mit diesem System weniger stark betroffen als Städter. Damit werden unnachhaltige Strukturen weiter aufrechterhalten.